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LEADER-Projekt

LEADER-Projekt

Das um 1917 errichtete Gebäude diente zunächst als Textilfabrik und wurde im Laufe der Jahre vielseitig genutzt – unter anderem als Werkraum, Einrichtungshaus, Turnhalle, Zahnarztpraxis sowie als Vereins- und Ausstellungsgebäude. In den vergangenen Jahren stand es jedoch weitgehend leer, da der frühere Eigentümer, der Rassegeflügelverein Amtsberg, keine Möglichkeiten zur Sanierung besaß.

Im Jahr 2024 erwarb die EMES Holding GmbH das Gebäude mit dem Ziel, es einer zeitgemäßen Nutzung zuzuführen. Geplant ist eine umfassende Umgestaltung des Obergeschosses zu modernen Büroeinheiten mit Platz für sechs Arbeitsplätze, einem öffentlich zugänglichen Konferenzraum für rund 20 Personen sowie einem flexiblen, offen gestalteten Meetingbereich mit Teeküche.

Lebendige Geschichte.

Die Zukunft der Textilfabrik Pilz seit 1913.

Die Geschichte der Strumpffabrik Lieberwirth & Lohs beginnt im Jahr 1895. Damals gründeten Robert Bruno Lieberwirth und Karl Hermann Lohs das Unternehmen in einem Anbau des Hauses Hauptstraße 10. Aus bescheidenen Anfängen entstand eine kleine, aber ambitionierte Fabrik, die bald zu einem festen Bestandteil der örtlichen Industrie wurde. Zwischen 1899 und 1901 führte die Firma Koch & Consorten aus Plauen/Vogtland die Produktion fort, bevor 1902 Harnisch & Vogel die Betriebsstätte übernahmen.

Ostern 1911 musste der Betrieb vorübergehend stillgelegt werden – ein Einschnitt, der jedoch zugleich den Beginn eines neuen Kapitels markierte. Noch im selben Jahr übernahmen Friedrich Otto Rößler und Max Emil Pilz die Fabrik und setzten die Produktion fort. Auf modernen Cotton-Standardmaschinen entstanden nun Socken sowie Damen- und Kinderstrümpfe, gefertigt mit handwerklicher Präzision und technischem Fortschrittsgeist.

So erzählt die Geschichte der Strumpffabrik Lieberwirth & Lohs nicht nur von wirtschaftlichem Wandel, sondern auch von Innovationskraft und Unternehmertum in einer Zeit des industriellen Aufbruchs – ein Stück regionaler Industriegeschichte, das bis heute von Pioniergeist und Beständigkeit zeugt.

Technische Umbrüche und Kriegsjahre

Nach der Explosion eines Dampfkessels am 21. Oktober 1913 stand der Betrieb vor einer großen Herausforderung. Doch anstatt zu resignieren, entschied man sich für Fortschritt: Ein Elektromotor ersetzte die zerstörte Antriebskraft und führte die Fabrik in ein neues Zeitalter der Technik. Diese Umstellung markierte einen wichtigen Schritt in der Modernisierung der Produktion und sicherte den Fortbestand des Unternehmens.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Fabrik erneut auf die Probe gestellt. Materialmangel und kriegsbedingte Einschränkungen zwangen das Unternehmen, die Produktion zeitweise einzustellen. Dennoch blieb der Wille zum Wiederaufbau ungebrochen – ein Zeichen für die Beständigkeit und den Durchhaltegeist, die die Geschichte der Strumpffabrik bis heute prägen.

Menschen hinter der Maschine - Die Belegschaft der Strumpffabrik 1920

Nach Jahren des Umbruchs und des Wiederaufbaus blickte die Belegschaft der Strumpffabrik im Jahr 1920 mit Zuversicht in die Zukunft. Das Foto zeigt die Menschen, die mit handwerklichem Können, Fleiß und Gemeinschaftsgeist den Betrieb am Leben hielten. Sie stehen stellvertretend für eine Generation, die in einer Zeit technischer Neuerungen und gesellschaftlicher Veränderungen das Fundament für den weiteren Erfolg der Fabrik legte.

Vom Fabrikbetrieb zum Lern- und Lebensraum

Bis 1953 führte Max Pilz die Strumpfherstellung in kleinem Umfang weiter, ehe die Firma Estrüso die Produktion bis 1964 übernahm. Mit dem Ende der industriellen Nutzung begann ein neues Kapitel in der Geschichte des Gebäudes: Um zusätzlichen Raum für den Unterricht zu schaffen, wurde hier ein Werkraum eingerichtet. Seit dem Schuljahr 1956/57 konnte so in allen Klassen praktischer Werkunterricht erteilt werden – ein Zeichen des Wandels vom Ort der Arbeit zum Ort des Lernens.

Mit dem Schulneubau und dem Anbau in den Jahren 1980/81 kehrte der Werkunterricht schließlich vollständig in das Schulgebäude zurück. Bereits Ende der 1960er Jahre hatte sich das ehemalige Fabrikgebäude weiter gewandelt: Im Obergeschoss entstand eine Möbelverkaufsstelle, während im Erdgeschoss eine Turnhalle eingerichtet wurde. So entwickelte sich der einstige Produktionsort zu einem vielseitig genutzten Mittelpunkt des Gemeindelebens.

Neuer Schwung in alten Mauern - Vom Werksraum zur Turnhalle

Ende der 1960er Jahre begann ein neues Kapitel in der Geschichte des Gebäudes. Wo einst Maschinen ratterten und Strümpfe gefertigt wurden, hallten nun die Schritte spielender Kinder und das Echo sportlicher Wettkämpfe wider. Das Erdgeschoss der ehemaligen Strumpffabrik wurde zur Turnhalle umgestaltet – ein Ort der Bewegung, der Gemeinschaft und des Neubeginns.

Mit dieser Umnutzung veränderte sich nicht nur die Funktion des Hauses, sondern auch sein Charakter. Aus dem industriellen Grau vergangener Jahrzehnte erwuchs neues Leben in Farbe: fröhliche Stimmen, sportlicher Ehrgeiz und die Energie einer jungen Generation prägten fortan den Alltag. So wurde aus einem Ort der Arbeit ein Raum der Freude – ein Sinnbild des Wandels und des Aufbruchs in eine neue Zeit.

Ein Ort im Wandel der Zeit

Vom Surren der Strickmaschinen über das Klopfen der Werkbänke bis hin zu den fröhlichen Stimmen in der Turnhalle – das Gebäude an der Hauptstraße hat über ein Jahrhundert hinweg viele Gesichter getragen. Es war Produktionsstätte, Lernort, Treffpunkt und Raum für Gemeinschaft. Jede Epoche hat Spuren hinterlassen, die noch heute zwischen den Mauern spürbar sind.

Nun beginnt ein neues Kapitel. Mit der behutsamen Revitalisierung durch die EMES Holding GmbH setzt sich die Geschichte dieses Hauses fort – nicht als nostalgischer Rückblick, sondern als lebendige Weiterentwicklung. Wo einst gearbeitet, gelernt und gespielt wurde, entsteht wieder Raum für Ideen, Zusammenarbeit und Begegnung.

So schließt sich der Kreis: Aus Vergangenheit wächst Zukunft. Und mit EMES schreibt das Gebäude seine Geschichte weiter – modern, offen und voller neuer Perspektiven.

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